Kilimandscharo Besteigung – Die Luft wird dünner

Tag 3 

Vom Shira Cave Camp über das Lava Tower Camp zum Baranco-Camp 

Ein neuer Tag beginnt am Kilimandscharo. Das Shira Camp badet in sanfter Morgensonne und der Himmel ist klar.

Zum Glück, denn die Nacht war hart. Wegen der dünnen und trockenen Luft, habe ich extrem schlecht geschlafen.

Wie jeden morgen versammeln wir uns zum Frühstück im Messtent.

Chris hat sich über Nacht gut ausruhen können und fühlt sich schon wieder viel besser!  Wir schaufeln uns Porridge, Obst und Omelette rein und trinken jede Menge Tee/Kakao.

Jede Kalorie ist willkommen, denn heute geht es bis auf 4600 m! So hoch waren wir noch nie.

Wir packen unsere Sachen, behandeln unser Trinkwasser und marschieren los. 

Unser Guide Benson klärt uns unterwegs über die Fauna auf. Hier zum Beispiel eine Pflanze, deren Namen ich schon wieder vergessen habe. 

Sicht auf den 70 km entfernten Mount Meru (4563m). 

Die Landschaft wird zunehmend karger. 

Ich gehe, wie auf allen meinen Wanderungen immer an letzter Stelle.

Die Rückseite meines Zeltnachbarn kenne ich mittlerweile in und auswendig. 

Die Höhe ist deutlich spürbar aber ich merke, dass mein Körper gut mithält. Jetzt muss nur noch der Geist mit. 

Immer weiter durch die Mondlandschaft bis wir das Lava Tower Camp erreichen. 

Hier der namensgebende Lava-Turm.

Im Camp machen wir eine 45 minütige Akklimatisierungspause zwischen Geierraben und Bergmäusen.

Dann geht es wieder 700 Höhenmeter bergab. Das Wandern ist nicht besonders anspruchsvoll aber die Höhe fordert ihren Tribut.

Taumelnd erreiche ich das Baranco Camp und möchte mich am liebsten komplett angezogen ins Zelt legen und schlafen. Glücklicherweise hält mich unserer Guide davon ab. Es ist nicht gut, wenn der Körper so abrupt herunterfährt.

Viel schlechter als mir geht es aber meinem Zeltnachbarn.

Er hat starke Kopfschmerzen, schmeißt zwei Paracetamol ein und legt sich schlafen. Nach 20 Minuten wacht er wieder auf, weil die Kopfschmerzen nicht weggehen.

Als er noch eine Paracetamol einwerfen will, merkt er, dass er die falschen Tabletten geschluckt hat.

Statt Paracetamol hat er Diamox genommen! Ein Medikament gegen die Höhenkrankheit. Davon soll man nur eine Tablette täglich nehmen. Er hat nun zwei genommen und danach noch zwei Paracetamol.

Abends im Messtent fühlt er sich miserabel. Seine Hände ziehen sich von alleine zusammen und er ist total erschöpft. Unser Guide macht sich Sorgen.

Wer hier ein medizinisches Problem hat, kommt eigentlich nur zu Fuß wieder weg.

Uns anderen geht es aber immerhin den Umständen entsprechend gut!   

Tag 4 

Vom Baranco Camp zum Karanga Camp 

Neuer Tag, neues Glück. Die Sonne scheint und wir fühlen uns alle super!

Für mich ist es sogar der allererste Tag ohne Beschwerden.

Mein Körper fühlt sich gut an und die Höhe macht mir nichts mehr aus. Endlich!

Dennoch bleibt uns schleierhaft, wie wir den Kibo hochkommen sollen, der sich so majestätisch vor uns in der Morgensonne präsentiert.

Man fühlt sich schon wie auf einem hohen Gipfel und dann steht da einfach ein zweiter Berg vor einem. 

Team Ahsante ist ready to rumble. 

Die letzten Tage sind wir verhältnismäßig wenigen Menschen begegnet aber heute ist der Andrang recht groß. 

Als Frühsport gilt es die Baranco Wall zu überwinden.

Die sieht ziemlich steil und beeindruckend aus, ist aber relativ leicht begehbar.

Vor allem wenn man nicht soviel schleppt, wie die Träger. 

Diese besonders schmale Stelle ist als Kissing Rock bekannt.

Ein Kuss auf den Felsen soll Glück für die Besteigung bringen. 

Mir hat man das dummerweise erst danach gesagt. 

Der beste Guide am Berg. Benson von Ahsante Tours.

Die Baranco Wall ist erfolgreich überwunden und wir fühlen uns top fit (auf 4000 m)! So kann es weitergehen.

Während einer Pause habe ich leider meine Fotoeinstellung versehentlich verändert und alle restlichen Bilder bis zum nächsten Camp ruiniert.  

Am Nachmittag erreichen wir das Karanga Camp. Das Wetter ist kühl und ungemütlich. 

Mein Zeltnachbar Ruud hat den Fehler gemacht eine Tüte mit Dreckwäsche außerhalb des Zeltes zu lagern.

Sie wurde gnadenlos von den Geierraben zerrupft. 

So ungefähr sieht die typische Camp-Toilette aus.

Die einzige Dame aus unserer Gruppe, hat es geschafft sich in einer anderen Toilette einzusperren und kam nicht mehr raus, bis ihr schließlich jemand zur Hilfe geeilt ist.  

Ein Klo mit Aussicht.

So richtig zielsicher scheinen die meisten Wanderer nicht zu sein.

Gut, dass ich mir die Hose hochgezogen habe, bevor ich das Bild gemacht habe. 

Gestern dachten wir noch, wir müssten Ruud den Berg hinunter tragen und heute ist er fitter als wir alle zusammen. Vielleicht kommt das von der Überdosis Diamox. 

Unsere Küchencrew: Jerome der Camp-Clown und der Chefkoch Kira.

Gegen Abend fühle ich mich schon wieder mittelgut, verkrieche mich ins Zelt und lese. 

Morgen früh geht es ins Basecamp und um Mitternacht auf den Gipfel! Die (An)Spannung steigt!

awesomatik auf dem Kilimandscharo

Teil 1 – Organisation, Kosten, Vorbereitung
Teil 2 – Die ultimative Kilimandscharo-Packliste
Teil 3 – Kilimandscharo Besteigung auf der Machame-Route
Teil 4 – Motivationstanz im Shira Cave Camp
Teil 5 – Die Luft wird dünner
Teil 6 – Die Stunden der Wahrheit
Teil 7 – Absteigen und Duschen

Mehr weltweite Inspirationen in meinem Reisetagebuch!

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