Es muss nicht immer höher, schneller und weiter gehen. Um ein handfestes Abenteuer zu erleben, braucht man weder viel Geld, noch viel Zeit. Die richtige Einstellung und ein wenig Kreativität reichen vollkommen aus.
Mit wenig Aufwand kann man die tägliche Routine durchbrechen. Zum Beispiel mit:
- Einer Nacht unter freiem Himmel
- Der Besteigung eines lokalen Hügel oder Berges
- Dem Schwimmen im lokalen Fluss
- Nachtwandern
- Nackt baden
- Mit der Bahn rausfahren und mit dem Fahrrad zurückkommen
- Mit seinen Kindern alle Rutschbahnen der Stadt/des Bezirks abfahren
- Zur Arbeit laufen statt zu fahren
- Den Bus bis zur Endstation fahren und die Umgebung erkunden
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Für diese kleinen Fluchten aus dem Alltag erfand der britische Abenteurer Alaistair Humphreys den Begriff des Mikroabenteuers (#microadventure) wie ich schonmal hier berichtete.
Am Wochenende war es dann soweit!
Mein Mikroabenteuer in Berlin
Eine Nacht unter freiem Himmel
Auch in der Hauptstadt ist es mal ausreichend warm, um eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen.
Also packte ich Isomatte, Schlafsack und Zahnbürste ein und schwang mich auf meinen Drahtesel.
Für meine Frischluft-Nacht hatte ich mir ein wildes Fleckchen im Herzen Berlins ausgesucht.
Keine zehn Fahrradminuten von mir entfernt liegt dieser historische Ort mit wilden Wiesen und weitem Feld soweit das Auge reicht. Die genaue Adresse bleibt geheim aber der findige Leser wird es auf den Bildern schon erkannt haben.
Zu meinem Schlafplatz wurde ich zunächst noch begleitet.
Hier werden schon die nächsten großen Abenteuer geplant.
Das Wetter hätte nicht besser sein können. Die Vögel zwitscherten während die Abendsonne langsam hinterm Horizont abtauchte.
Bei Einbruch der Dunkelheit verabschiedete sich meine bessere Hälfte, weil sie kein großer Mückenfan ist. Ich hingegen liebe Mücken hatte mich mit indonesischem Insektenschutz eingesprüht (von dem mit Sicherheit die meisten Inhaltsstoffe in Europa verboten sind). Damit stand einer stressfreien Nacht nichts mehr im Wege.
Nach und nach poppten die Sterne am Nachthimmel auf. Die Vögel waren nun komplett verstummt und nur das leichte Rauschen des Windes der Stadtautobahn war noch zu hören.
Komischerweise war ich gar nicht aufgeregt. Das hat bestimmt auch etwas mit dem geringen Aufkommen von Grizzlybären und Axtmördern in Berlin zu tun.
Ungefähr eine halbe Stunde brauchte ich, um mich vernünftig in meinem Schlafsack einzugrooven. Dann lag ich endlich richtig. Nur war mir jetzt viel zu warm. Also runter mit den Klamotten und alles wieder von vorne.
Ich war überrascht wie hell es auch in der Nacht noch war. Ich weiß nicht ob es an der Lichtverschmutzung oder der Jahreszeit lag aber eine rabenschwarze Nacht sieht anders aus, und als ich gegen 3.40 Uhr kurz wach wurde, war es taghell obwohl die Sonne noch gar nicht aufgegangen war.
Was man als Stadtmensch so alles entdecken kann, wenn man draußen pennt. Einfach irre!
Der Morgen danach. Um circa 7:30 Uhr war ich dann entgültig wach. Und schaut mal, wen ich in meinen Schuhen entdeckt habe:
Bei genauem Hinsehen, fand ich dieses Loch im Schuh, von dem ich nicht sicher bin, ob es vorher schon da war:
Die Bild-Schlagzeile dazu könnte lauten: Während er schlief – Schnecken fraßen seine Schuhe auf!
So aufregend ging mein wunderschönes Mikroabenteuer zu Ende.
Zur Feier des strahlenden Morgens, packte ich meine sieben Sachen, schwang mich auf’s Rad und drehte noch eine kleine Ehrenrunde.
Da soll noch einer sagen Krähen seien intelligent. Die hat wohl das Schild nicht studiert.
Unglaublich wieviel Jogger und andere Freaks morgens nicht im Bett liegen. Ich kam mir total fehl am Platze vor, habe aber versucht mir nichts anmerken zu lassen.
Mit lockerer Selbstverständlichkeit musterte ich die Frühsportler mit einem Blick, der sagen sollte: – ‚türlich bin ich wach, glaubt ihr etwa ich schlafe lieber am Samstag morgen?
A propos. Zu Hause angekommen, habe ich mich erstmal geduscht, ins Bett gelegt und bis 11 Uhr geschlafen!
Hej Fabian!
Schöne Idee die Challenge. Ich habe ja wie du weißt erstmal eine Maxi-Challenge vor mir, aber danach bin ich wieder für Micros zu haben 🙂
Viele Grüße aus Schweden!
Rike
Ja, deine Maxi-Challenge würde ich auch lieber machen! Ich wünsche euch eine gute und sichere Reise!
Hi Fabian,
super Idee! Bin durch die Blogcamp Gruppe auf deine Challenge gestoßen. Im Juli hatte ich das eh vor: Mit dem Schlafsack auf der Pferdekoppel übernachten. Bin nämlich Pferdebloggerin 🙂 also nicht ganz Deine Nische. Und Berlinerin. Ich hab’s natürlich erkannt, wo Du warst. 😉
Viele Grüße, Saskia
Ooch, Pferde mag ich auch 🙂 ! Habe dich offiziell nominiert. Jetzt gibt’s kein zurück mehr 😉 !
Year, sehr cool 🙂 Hoffentlich werde ich nicht vom Wolf gefressen 😉 Wird aber echt erst im Juli was, weil es vorher in die Berge geht!
Hallo Fabian,
hier ist er übrigends mein Bericht zum Miniabenteuer: http://www.pferdespiegel.com/mein-weg/miniabenteuer/ Ich glaube ohne Deine Nominierung hätte ich das tatsächlich nicht so schnell umgesetzt. Hat echt Spaß gemacht und wurde vorgestern dann gleich wiederholt, allerdings dann mit Gewitter :p
Liebe Grüße, Saskia
Cool! Das freut mich. Danke für die Teilnahme!
Habe mich gerade himmlisch amüsiert beim Lesen, vielen Dank 🙂
Danke! War auch eine lustige Erfahrung 🙂
Sehr coole Sache, Fabian. Ich bin ein großer Microadventure-Fan (obwohl ich das Wort gar nicht kannte und mich auch nie so richtig was traue). Aber ich überlege mir was. Der Sommer ist ja lang. Liebe Grüße, Stefanie (PS.: Ich habe auch erkannt, wo Du warst. Und das als Hamburgerin)
Top! Du bist dabei! Trau dich 🙂
Hej Fabian,
genialer Artikel, der von Bild mit dem Titel glatt genommen werden würde! 😀
Und da auch ich die Mücken liebe (oder war es umgekehrt?!), findet mein Draußen-schlafen-Mikro-Abenteuer jedes Jahr mehrfach auf meinem Balkon statt! 😉
Liebe Grüße von Hamburg nach Berlin! Andrea
Danke! So einen Balkon hätte ich auch gerne! Beste Grüße nach 040!