Meditation – Don’t just do something, sit there!
Ich habe mich in den letzten Jahren langsam an Meditation herangetastet. Ich hatte Stress im Job und lebe wie die meisten meiner Mitmenschen in einem Zustand ständiger Überreizung. Ob Fernseher, Computer , Radio, MP3, Handy, U-Bahn-Fernsehen, Werbung – selten eine Zeit, zu der man nicht in irgendeiner Form beschallt oder geistig abgelenkt wird. Ich wollte im wahrsten Sinne des Wortes „abschalten“ und Meditation schien mir das Mittel der Wahl dafür zu sein.
Nur stellte sich heraus, dass meditieren schwerer ist als man denkt!
Wie geht das überhaupt? Wie fängt man an? Wie sitzt man? Was passiert, wenn meine Gedanken abschweifen? Wie lange soll ich meditieren? Woran merke ich ob es wirkt? Wer schonmal versucht hat 30 Minuten im Schneidersitz still zu sitzen, wird schnell merken, dass man auch auf körperliche Grenzen stößt.
Nachdem ich mich in die Materie eingelesen hatte, habe ich mir den oben abgebildeten Meditationsort in meiner Wohnung eingerichtet. Die Buddha Figur ist dabei weniger religiöser Natur als vielmehr Vorbild leibhaftiger Meditation. Seit dem heißt es: sitzen und atmen, atmen, atmen…
Die positiven Auswirkungen waren schnell spürbar! Seit ich meditiere bin ich ausgeglichener, ich kann meine Gedanken schneller sortieren und arbeite effektiver. Ich kann mich länger konzentrieren und lebe in jeder Hinsicht bewußter. Dass sich Meditation auch positiv auf das Gehirn auswirkt, könnt ihr aktuell hier nachlesen.
Natürlich kann man Unmengen von Büchern über Meditation lesen und sich dumm und dämlich recherchieren. Am Ende läuft alles auf das Gleiche hinaus: still sitzen und seinem Atem folgen.
Das letzte Wort zu diesem Thema, möchte ich einem „Profi“ überlassen. Dr. Kabat-Zinn hat schon diverse Bücher über Meditation geschrieben und setzt sie seit Jahren erfolgreich im medizinischen Bereich ein. Ich habe von von ihm das Buch „Whereever you go, there you are“ gelesen. Meine Kurzreview dazu gibt’s bei Goodreads.com. Folgenden sehenswerten Beitrag hat er für die Mitarbeiter von Google gehalten. Viel Spaß!
Wer sich eine praxisorientierte Anleitung zum Thema wünscht, dem kann ich tatsächlich folgendes Buch ans Herz legen:
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Meditation für Dummies: Wirken Sie mit Meditation dem Alltagsstress entgegen und steigern Sie ihr Wohlbefinden (Fur Dummies)
Ich kann diesen Post nur bestätigen. Meditation hat bei vielen ein esoterisches Image, das völlig falsch ist. Medition ist – zumindest in der ersten Phase – eine Art geistiges Training. Allerdings nicht auf dem Weg zu mehr Leistung, denn letztlich ist die Meditation ein Schritt zur Überwindung des Leistungsgedankens. Medition bedeutet keine Optimierung der eignen Ressourcen, das ist nur ein Nebeneffekt. Meditation wird irgendwann tatsächlich eine Hilfe, um aus dem Rattenrennen unseres Statuswahn auszusteigen.
Meditation ist kein Teil von „besser, höher, weiter“, kein Mind-Gym. Meditation ist irgendwann die Möglichkeit, zu erkennen, dass alles was der Mensch ist, alles war er je erreichen und verändern kann in ihm selbst liegt. Und nicht in der Welt um ihn herum.
Empfehlenswert hierzu sind die Hörbücher von Ayya Khema, einer sehr symphatischen, pragmatischen und ganz und gar nicht esoterischen buddhistischen Nonne, die leider schon verstorben ist.
Hey Michael, danke für den Tipp, werde ich mir anhören. Du hast den Kern der Sache noch viel schöner zusammengefasst als ich! Leider kommen viele, die über Meditation reden zu dogmatisch rüber. Entweder es wird als Wellnessmaßnahme verkauft oder aber religiös esoterisch aufgeladen. Daher kann ich nur sagen: Experĭentia est optĭma rerum magistra!
Ich lese gerade das „Nada Brahma“ von Joachim Berendt … die Welt ist Klang … alles ist Schwingung – darin gibt es einen Zen-Koan auf den er immer wieder zurückkommt: „Wenn du auslöscht Sinn und Ton – was hörst Du dann?“ . . .
Das versuche ich rauszufinden :o)