Tag 1 – Von Schöna bis Grenzbaude (15 km)
Gegen Mittag schäle ich mich mit meinen beiden Weggefährten in Schöna aus dem Auto. Weniger als drei Stunden sind wir von Berlin aus gefahren. Bevor es los geht, stärken wir uns in einem lokalen Gasthof.
Als wir unsere Rucksäcke schultern, möchte ich meinem Mitwanderer noch schnell mein neues Mora-Messer* präsentieren. Doch als ich es aus der Scheide ziehe, schneide ich mir fast den Zeigefinger ab.
Ein reguläres Pflaster kann die Blutung nicht stoppen also muss ich schnell einen kleinen Druckverband binden.
Mein Gegenüber ist von der Schärfe des Messers und meiner Dummheit schwer beeindruckt.
Dann geht es endlich los. An den Elbhängen entlang ins Gelobtbachtal.
Wie es sich für eine echte Wanderung gehört kommen wir direkt auf den ersten Kilometern vom Weg ab.
Wir konsultieren unsere Karte, korrigieren unseren Kurs und genießen wenig später den Panoramablick auf dem großen Zschirnstein. Einwandfrei!
Eine starker Einstieg in diese neue Trekkingstrecke.
Durch stille Wälder bewegen wir uns an der Grenze entlang weiter.
Gute Laune – Die wichtigste Zutat des Fernwanderers.
Mit der untergehenden Sonne erreichen wir die Grenzbaude. Hier haben sich schon am warmen Ofen ein paar Wanderer versammelt.
Nach einem gemütlichen Abendessen, legen wir uns zufrieden in unsere Schlafsäcke.
Tag 2 – Von Grenzbaude bis Ostrov (13 km)
Beim Frühstück kommen zwei junge Mitarbeiter des Sachsenforsts und erkundigen sich nach unserem Wohlergehen und kontrollieren bei der Gelegenheit auch die Trekking-Tickets.
Weiter geht es durch sattgrüne Birkenwälder.
Mittlerweile sind wir schon in Tschechien.
Auf dem höchsten Tafelberg des Elbsandsteingebirges (Děčínský Sněžník bzw. Hoher Schneeberg – 723 m) hat man eine tolle Aussicht.
Aber der Wind und Nieselregen treiben uns voran.
Am frühen Nachmittag erreichen wir den Zeltplatz in Ostrov. Dort treffen wir auf zwei weitere Berliner, die wir am Vorabend in der Grenzbaude kennengelernt haben.
Wir sind ganz schön durchgefroren und wärmen uns am Lagerfeuer auf.
Am Abend gehen wir wie Bear Grylls (nach den Dreharbeiten) im Hotel nebenan ausgiebig essen.
Tag 3 – Von Ostrov bis Kamphütte (14 km)
Nach dem unserer Expeditions-Zeichner die Szenerie aquarelliert hat, geht es gut ausgeruht weiter.
Durch wilde Felsschluchten und über einsame Gipfelkuppen.
Durch menschenleere Wälder.
Kurz vor der Kamphütte im Beutwald erwartet uns noch ein Highlight: der Sachsenstein mit seinem Labyrinth aus Stahlleitern.
Neidisch blicke ich von oben auf die Kletterer auf der gegenüberliegenden Tal-Seite. Das muss ich auch noch mal machen.
Stattdessen machen wir es uns in der frisch saniert wirkenden Kamphütte gemütlich. Wenig später kommen die beiden Berliner Jungs auch eingetrudelt.
Wasserfilter in Aktion.
Nach dem Abendessen sitzen wir am Ofen und spielen Karten.
Die kurzen Etappen und etwas weniger als die Hälfte des Forststeigs haben wir nun hinter uns. Soweit so schön. Mal sehen, was der Rest zu bieten hat.
Unterwegs auf dem Forststeig
Teil 1 – Kosten, Organisation, Vorbereitung
Teil 2 – Etappen 1 bis 3
Teil 3 – Etappen 4 bis 7
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Lieber Fabian, das sieht ja fast so toll wie Schweden aus! Merke ich mir auf jeden Fall. Liebe Grüße, Stefanie
Ja, nur weniger Mücken 🙂
Schöner Bericht und tolle Bilder. Und auch noch ein Maler auf sächsischen Pfaden…Klasse.
Danke 🙂