Ich hab für euch die ultimative Packliste für das Abenteuer Kilimandscharo zusammengestellt. Vom Scheitel bis zur Sohle. Wenn ihr damit nicht auf den Gipfel kommt, dann weiß ich auch nicht!
Grundausrüstung wie Zelt, Isomatte, Schlafsack sowie Koch- und Essutensilien werden von den meisten Anbietern gestellt. Einige Sachen kann man auch vor Ort mieten.
Ihr solltet auf alles vorbereitet sein aber denkt auch daran, dass jemand große Teile eurer Ausrüstung bis zum Basecamp und zurück tragen wird. Zuviel sollte es also auch nicht sein.
Überschüssiges Material kann man für die Dauer des Climbs im Hotel lagern.
Rucksack und Bekleidung
– Duffelbag (60 -90 L) – North Face
– Wanderrucksack (max 35 L) – Osprey Stratos 36
– Trekkingschuhe – Lowa Innox GTX Mid
– Trekkingstöcke – Black Diamond
– Winterwanderjacke – Decathlon (für die Gipfelnacht)
– Leichte Fleecejacke – Decathlon
– Regenjacke – Patagonia Torrent Shell
– Regenhose – Decathlon (optional)
– Merino T-Shirt – Woolday (1 bis 2 Stück)
– Wanderhose Zip-Off – Decathlon
– Wandersocken – Smartwool Merino (2 Paar)
– Handschuhe – Decathlon
– Lange Merino – Unterhose – Decathlon
– Langes Merino-Oberteil – Decathlon
– Kopfbedeckung – North Face Horizon Cap
– Laufmütze – decathlon (habe ich zum Schlafen getragen)
– Multifunktionstuch – Buff (optional)
– Gamaschen (optional)
– Leichte Schuhe fürs Camp (optional)
– Sonnenbrille
Im Vergleich zu anderen Bergen sind die Wetterbedingungen am Kilimandscharo meist ziemlich angenehm. Dennoch sollte man auf alles vorbereitet sein. Wie immer gilt das Zwiebelprinzip. Lagen, Lagen, Lagen. So kann man sich schnell an jede Wetteränderung anpassen.
Schlafen
– Warmer Schlafsack (falls nicht vom Tour-Operator gestellt)
– Leichte Isomatte (falls nicht vom Tour-Operator gestellt)
– Ohropax (optional)
– Stirnlampe
Das allerwichtigste ist warm zu schlafen. Schlafsäcke für diese Temperaturen sind extrem teuer. In Deutschland kann man sowas aber auch beim Outdoorverleih mieten.
Wir haben glücklicherweise sehr gute Schlafsäcke von Ahsante Tours gestellt bekommen. Die waren für eine Temperatur bis – 35° konzipiert und trotzdem haben wir in den höheren Camps noch unsere Jacken darüber gelegt. Dennoch waren die Schlafsäcke absolut top. Von anderen Leuten habe ich aber gehört, dass sie nachts bitterlich gefroren haben.
Erste Hilfe & Hygiene
– Erste-Hilfe-Set (Falls nicht vom Tour-Operator gestellt)
– Blasenpflaster (Optional)
– Mikrofaser Handtuch
– Mehrzweckseife
– Kulturbeutel
– Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor / Lippenpflege
– Desinfektionsmittel für die Hände
– Feuchttücher /Klopapier
– Medikamente (z.B. Diamox, Ibuprofen, Kohletabletten)
– Hustenbonbons / Lutschpastillen
Wir waren sieben Tage ohne Dusche auf der Machame Route unterwegs, da sollte man das Desinfektionsmittel nicht vergessen!
Was ich nicht dabei hatte aber schmerzlich vermisst habe, waren Bonbons oder Lutschpastillen, die den Speichelfluss anregen. Ich hatte durch die staubige, dünne Luft sieben Tage einen trockenen Hals, was vor allem nachts extrem unangenehm war.
Die Luft am Kili ist staubig, dünn und trocken, so dass nach ein paar Tagen meine Lippen und die Nase komplett rissig waren. Also auf jeden Fall Lippenpflege o.ä. mitnehmen.
Trinken & Snacks
– Wasserflasche
– Trinkblase (2 Liter)
– Wasserreinigungstabletten
– Snacks / Energy-Riegel / Beef Jerky
Ich hatte Wasserreinigungstabletten dabei, habe aber erst vor Ort gemerkt, dass der Reinigungszyklus zwei Stunden dauert. Das ist zu lange, wenn man erst morgens sein Wasser bekommt. Ich habe mir dann immer Tropfen von meinem Zeltnachbarn geliehen, die mit 30 min deutlich schneller gewirkt haben. Wahrscheinlich könnte man das Wasser aber auch so trinken, weil es sowieso vorher durch den Wasserfilter geht. Ich hatte jedenfalls weder Probleme mit dem Essen noch mit dem Trinken.
Ihr solltet unbedingt eine Trinkblase UND eine Wasserflasche mitbringen. Am Gipfeltag war das Wasser in unseren Trinkblasen nach circa einer Stunde komplett eingefroren. Wenn man seine Wasserflasche in eine Wollsocke steckt, kann man diesen Prozess eine ganze Weile hinauszögern. Zudem sollte man wegen der Höhe sowieso eine Menge trinken. Ich habe jeden Tag locker fünf Liter weggesoffen.
Auf jeden Fall gute Energy-Riegel einpacken. Ich hatte dummerweise nur eklige dabei (die meisten schmecken ja leider scheiße).
Elektronik
– Telefon
– Powerbank
– E – reader – falls ihr nicht analog lest (optional)
– GPS-Multisport-Smartwatch (optional)
– Fotoapparat (optional)
– Kopfhörer (optional)
Sonstiges
– Reisedokumente
– Auslandsreisekrankenversicherung
– Genug Bargeld und Briefumschläge (für die Trinkgeldübergabe)
Mit dieser Packliste solltet ihr perfekt für den Kili gewappnet sein. Technische Bergsteiger-Ausrüstung wird nicht benötigt. Wer gerne wandert, wird die meisten Sachen auf der Liste sowieso schon besitzen, so dass sich die Ausgaben wenigstens hier in Grenzen halten.
Wer noch fragen hat, kann mir gerne per Mail oder DM schreiben.
Da fliege ich um den halben Planeten und dann treffe ich direkt am ersten Tag diesen Berliner Soldaten, der sich vorgenommen hatte, an seinem 40. Geburtstag auf dem Gipfel zu stehen (und es auch geschafft hat) und seine Ausrüstung selbst getragen hat. Trainiert hat er, indem er mit Gepäck den Berliner Teufelsberg rauf und runter gerannt ist!
awesomatik auf dem Kilimandscharo
Teil 1 – Organisation, Kosten, Vorbereitung
Teil 2 – Die ultimative Kilimandscharo-Packliste
Teil 3 – Kilimandscharo Besteigung auf der Machame-Route
Teil 4 – Motivationstanz im Shira Cave Camp
Teil 5 – Die Luft wird dünner
Teil 6 – Die Stunden der Wahrheit
Teil 7 – Absteigen und Duschen
Mehr weltweite Inspirationen in meinem Reisetagebuch!
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Lieber Fabian,
vielen Dank für diese tolle Zusammenstellung. Deine Tipps über die Lutschpastillen und die Trinkflasche plus Wasserflasche (mit warmen Socken bezogen), um das Einfrieren des Wassers am Gipfeltag zu verhindern, sind wirklich goldwert.
Vielleicht daran denken, dass man eine biologisch abbaubare Seife und Zahlpasta mitnehmen sollte, um so nachhaltig wie möglich am Berg unterwegs zu sein. Jeder Bergsteiger sollte seinen ökologischen Fußabdruck so klein halten wie möglich!
Und natürlich etwas Unterhaltungsmaterial für den Abend nicht vergessen (Karten, Buch, Tagebuch)
Ganz nützlich habe ich es auch gefunden, Stoffsäcke zu verwenden, um die Gegenstände meiner Ausrüstung methodisch nach Kategorien zu verpacken, und so ein langes Suchen im Gepäck zu vermeiden.
Vielen lieben Dank
Cristina